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Samstag, 27. August 2011

Was lange währt, wird endlich gut

Diesen, meinen Jungfern-Post auf unserem Blog möchte ich mit einer kurzen Widmung beginnen. Ich widme ihn meinem guten Freund und Apartementgenossen Philip, dessen unerschütterlichem, kontinuierlichem und aufrichtigem Drängen es zu verdanken ist, dass ich meine Schreibfaulheit erstmals situativ überwunden habe und der Webgemeinschaft (euch) nun mein literarisches Können offenbaren werde.
Wie es dazu kam
Wie ihr alle ja bereits wisst haben wir schon so einiges erlebt. Angefangen hat alles mit dem nicht enden wollenden Transatlantikflug in einer mittelalterlichen Airbus Maschine mit Bananenrepublik-Entertainment-System, gefolgt vom propagandistischen Willkommensgeheis und den skurrilen Pylonen-Bussen am Dulles Int. Airport – Alles inklusive ausführlich(st)er Sicherheitskontrollen für fränkische Mitbürger (man sagt sich, sie seien besonders gefährlich...)
It’s America, stupid!
Kaum im Hotel angekommen begann dann schon das große Krabbeln. Wie zwei Maschinen im Non-Stop-Betrieb haben Philip und ich tagelang halb Washington nach Unterkünften abgesucht und schnell festgestellt, dass hier ein paar Quadratmeter Privatsphäre ungefähr genau soviel kosten wie eine Dreizimmer Wohnung in München Innenstadt. Nachdem wir den anfänglichen Preisschock überwunden, den Kulturschock inhaliert und ein paar Tage mit intensiver Immobiliensuche verbracht haben, war es schließlich soweit.
Die Qual der Wahl
Niemand von uns beiden hätte gedacht, dass wir nach nur vier Tagen eine Liste mit nicht weniger als fünf Objekten unserer Begierde erstellen würden. Nach ein bisschen Argumente abwegen und hin und her standen wir schließlich vor einer Entscheidung
Objekt 1: The Kenmore Apartements
2 Schlafräume, Küche, Wohnzimmer, Bad; USD 2500 p. month, Nebenkosten inklusive, in der Nähe des Campus, ruhige Gegend, Verkehrsanbindung: mittelmäßig (d.h. so ca. 25 Min. mit Bus zum Campus), kein Pool, kein Fitnesscenter – kurz und knapp: Freiwasser für Fortgeschrittene
Objekt 2: The Archstone Apartements at Park Conneticut
Ein Schlafraum, Küche, Wohnzimmer, Bad; USD 2900 p. month, Nebenkosten nicht inklusive!, in der Nähe des Campus, ruhige Gegend, Verkehrsanbindung: gut (direkt an der Redline-Metro, d.h. ca 5-10 Min. zum Campus), Pool, Fitnesscenter aber: keine getrennten Räumlichkeiten – kurz und knapp: Ein Hilton-Hotel in Apartmentausgabe
Beziehungskrise
Es musste ja kommen: zwei Objekte, zwei Meinungen. Philip unbedingt 2. Thomas unbedingt 1. Thomas günstig. Philip teuer. Philip 4 Monate. Thomas 5 Monate - um nur ein paar Eckdaten unserer kleinen Debatte zu nennen. Kaum waren wir also eine Woche in D.C. hatten wir ein ernstzunehmendes Problem. Aber, wir wussten beide: kein Problem ohne Lösung. Das Ende vom Lied war ein Tag purer Stress, Verzweiflung, nächtlichen Finanzkalkulationen oder anders ausgedrückt: Zeit für einen Kompromiss. Wie das also zwei gut ausgebildete Politologen und erfahrene Debattanten so machen, haben wir uns an einen Tisch gesetzt, munter durch die Gegend diskutiert und erstmals erfahren müssen, wie schwer es doch sein kann, wenn zwei Sturköpfe aufeinander prallen. Eine gute Portion gesunder Menschenverstand hat uns aber dann doch vor der falschen Entscheidung bewahrt und unseren Fokus auf ein drittes Objekt gelenkt:
Objekt 3: The Flats at Dupont Circle
1 Schlafzimmer, 1 Wohnzimmer (das schöne hier, getrennte Räumlichkeiten!); 2900 USD p. month, bis auf Strom alles inklusive, in der Nähe des Campus (15 Min. mit der Redline), Pool, Fitnesscenter und MITTEN IN DER INNENSTADT! – Kurz und Knapp: fast perfekt, aber immer noch sauteuer!
Link: http://www.archstoneapartments.com/apartments/district_of_columbia/washington_dc_area/the_flats_at_dupont_circle/
You wanna´ get to IKEA?
Nein, ganz so einfach war es dann doch nicht. Zwar hatten wir bald schon die Wohnung (am Montag war die Schlüsselübergabe), aber eine Wohnung ohne Möbel ist so ungefähr wie Safer-Sex ohne Kondom und Pille (Metapher nicht verstanden? Dann bitte die IKEA Servicehotline anrufen: +1 202 682 9029). Was macht man also als Internationaler Student in einer Stadt in die man gerade einmal ein bisschen hineingeschnuppert hat. Ganz einfach: man orientiert sich an den Dingen, die man kennt! Schweden ist praktisch überall. Halt falsch: IKEA ist praktisch überall. Nur halt nicht unbedingt vor der eigenen Haustüre. Washington ist nämlich gar nicht so klein, wie man manchmal meinen würde. Wer jetzt denkt Odysseus hätte für seinen Trip nach Hause lange gebraucht, der hat noch nie versucht von Downtown zu IKEA zu kommen. Phrasenschleuderei hin oder her: nach 2 Stunden, 4 Bussen und ein paar Fussmärschen war es schließlich soweit. Am Mittwoch um punkt zwei Uhr standen zwei wunschlos glückliche Washington-Semester-Studenten vor dem großen blaugelben Möbelgiganten.
Wenn zwei Männer einkaufen
Möbel zusammenbauen ist für Männer kein Problem. Einkaufen da schon eher. Es mag also nicht verwundern, dass wir geschlagene 6 ½ Stunden durch die schwedische Möbelgalerie geirrt sind, bis wir zwei Betten, zwei Schreibtische, zwei Schreibtischstühle und so allerlei Kleinkram zusammenhatten. Die Möbelfrage war also geklärt. Eine andere Frage jedoch noch nicht: Wie kriegen wir das Zeug in die Wohnung?

Aber das ist eine andere Geschichte.
Bis zum nächsten Blogeintrag,
Euer Thomas
(PS: Fortsetzung folgt... night unbedingt ;-)

3 Kommentare:

  1. Wow scheint ja ziemlich aufregend zu sein bei euch! Vor allem die Lösung eures Wohnungsproblems, frei nach dem Motto "Wo 2 sich streiten freut sich der Dritte" ;) Wünsche euch auch mal ein paar ruhige Tage.
    Gruß (noch) aus Deutschland!

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  2. hej! herzliche grüße aus dem möbel-rettungsland! :-) bin gespannt auf die fortsetzung! :-)

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  3. Hallo Reisende,

    Hab mal bei appartmentratings.com geschaut...
    Das Kenmore ist ja nicht so toll bei weggekommen. Seid froh, das ihr nicht in das gezogen seid!!!!

    Lieben Gruß

    Die Steffi

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